Grundlagen der Auktionstheorie

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Auktionen sind schon seit vielen Jahrtausenden bekannt, so wurde bereits vor etwa 2000 Jahren das römische Reich versteigert, vor einigen Jahrzehnten machten die Frequenzversteigerungen Nachrichten und auch alltäglichere Güter wie Kunstgegenstände oder Autos landen regelmäßig unter dem Hammer. 


Was ist eine Auktion? 

Eine Auktion ist ein marktwirtschaftlicher Allokationsmechanismus. Auf der Basis von festgelegten Regeln werden Preise aufgrund eines Vergleiches von Geboten der Marktteilnehmer ermittelt. Einfaches Beispiel: Im Alltag sind wir an Markttransaktionen mit einem Take-it-or-leave-it Angebot gewöhnt: Ein Verkäufer setzt einen Preis fest, macht dem Käufer damit ein Angebot. Dieser wird es annehmen oder nicht. Davon unterschieden sich Auktionen vor allem durch diese zwei Besonderheiten: 1) es gelten explizite Regeln und 2) die Preise und Allokationen werden aufgrund der Gebote der Marktteilnehmer ermittelt. 


Was ist Auktionstheorie? 


Die Auktionstheorie ist ein Teilgebiet der Spieltheorie. Die Spieltheorie wiederum ist eine mathematische Theorie, in der Entscheidungssituationen modelliert werden. Es interagieren immer mehrere Beteiligte. Ziel ist es das rationale Entscheidungsverhalten in sozialen Situationen abzuleiten. So ist es auch mit Auktionen. Auktionen werden als Marktinstrumente mit expliziten Regeln zur Zuteilung von Ressourcen und Bestimmung des anfallenden Preises anhand von Geboten der Marktteilnehmer gesehen. 
Zuletzt erhielten Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson im Jahr 2020 den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis in Wirtschaftswissenschaften, für ihre Arbeiten der Auktionstheorie.


Der Alfred-Nobel-Gedächtnis-Preis für Auktionstheorie 


Ende des Jahres 2020 erhielten die beiden Stanford-Forscher Paul Milgrom und Robert Wilson für ihre Forschung zur Auktionstheorie den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Bemerkenswert ist vor allem die Anwendung der mathematisch wissenschaftlichen Auktionstheorie auf eine realistische Umgebung. Deutlich wird in der Theorie der beiden Forscher, dass Märkte sich nicht selbst organisieren, sondern gute institutionelle Rahmenbedingungen benötigen um zu funktionieren. Eine der wichtigsten Rahmenbedingungen hierbei ist die Information, oder genauer: der freie Fluss von Information und die Aggregation von Information. In den von Milgrom und Wilson betrachteten Fällen, ist die Wertschätzung der Bietenden für ein Objekt nicht unabhängig voneinander ist – ausgelöst durch mangelnde Information. 

Der reinen Theorie und Logik nach würden Bieter aussteigen, wenn der aufgerufene Preis nicht mehr im Einklang mit der Wertschätzung für das Objekt ist, unabhängig vom Handeln anderer Bieter. Im Alltag ist diese rein logische Vorgehensweise allerdings oft nicht zu beobachten. Vor allem dann nicht, wenn Objekte auktioniert werden, an denen Bietende zusätzliche Wertschöpfung durchführen wollen, oder die weiterverkauft werden sollen. Das passiert beispielsweise bei Lizenzen für Telekommunikationsunternehmen oder bei Gebrauchtwagenauktionen für Autohändler. Grundsätzlich werden Auktionen im Hinblick auf zwei mögliche Eigenschaften untersucht: 

Effizienz: Die Allokation soll die Summe der individuellen Nutzen maximieren - unabhängig von Zahlungsströmen, da diese ausschließlich zwischen Auktionsteilnehmern erlaubt sind. Zahlungen werden hauptsächlich als Anreiz für die Teilnehmer gesehen. Ein prominentes Beispiel für Effizienz ist die Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Deutschland vor etwa 20 Jahren. 

Erlösmaximierung: Das Auktionsdesign wird so gewählt, dass der Nutzen des Käufers maximiert wird. Ein prominentes Beispiel sind private Auktionen oder auch Ausschreibungen.

Auktionsarten und Gebotssysteme


Auktion ist nicht gleich Auktion. Hier geben wir einen kurzen Einblick in verschieden Auktionsarten und Gebotssysteme: 

Einseitige und zweiseitige Auktionen

Bei einseitigen Auktionen werden Gebote entweder nur vom potenziellen Käufer oder Verkäufer abgegeben. Bei zweiseitigen Auktionen bieten beide, Käufer und Verkäufer. Ein berühmtes Beispiel für eine zweiseitige Auktion ist die Börse.

Offene und verdeckte Auktionen

Die klassische Versteigerung ist eine offene Auktion. Hier ist den Teilnehmern bekannt welche Gebote bereits abgegeben worden. Diese Auktionen können aufsteigend und absteigend sein. Eine verdeckte Auktion, oder auch stille Auktion, findet ohne das Wissen der Teilnehmenden um angegebene Gebote statt. Nach einer gewissen Zeit wird die Auktion geschlossen und das höchste Gebot, oder das höchste schnellste Gebot gewinnt. Verdeckte Auktionen werden in Erstpreisauktionen und Zweitpreisauktion geteilt. 

Erstpreisauktion: 

Bei einer Erstpreisauktion, oder Höchstpreisauktion, gewinnt das höchste Gebot und der Gewinner zahlt in Höhe seines Gebots. 

Zweitpreisauktion

Bei einer Zweitpreisauktion, oder auch Vickrey-Auktion, erhält der Höchstbietende den Zuschlag, zahlt aber nur in Höhe des zweithöchsten Gebots. Zweitpreisauktionen sollen niedrigere Gebote verhindern und näher an der eigentlichen Wertschätzung liegen, da bei Erstpreisauktionen häufig zu niedrig geboten wird, um am Ende noch einen Gewinn zu erzielen. 

 

Aufsteigende Auktionen

Bei aufsteigenden Auktionen gewinnt der letzte Bieter. 

Englische Auktion

Die englische Auktion ist wohl die bekannteste aller Auktionen. Ein Mindestpreis wird festgesetzt, ausgehend davon werden aufsteigende Gebote abgegeben. Der letzte Bieter erhält den Zuschlag. 

Japanische Auktion

Ein Auktionator erhöht den Preis und Bieter steigen nach und nach aus, bis der letzte Bieter den Zuschlag erhält. Die japanische Auktion ist strategisch vergleichbar mit der Zweitpreisauktion. 


Absteigende Gebote: Rückwärtsauktionen

Absteigende Auktionen starten von einem Maximalpreis und enden, wenn ein Bieter zuschlägt. 

Niederländische Auktion 

Absteigende Beträge werden genannt, bis der erste Bieter auf das Angebot eingeht. Hier zählt, welcher Bieter den höchsten Preis zu zahlen bereit ist. Niederländische Auktionen finden sehr schnell statt. 

Auftragsauktionen

Bei Auftragsauktionen wird mithilfe von fallenden Geboten ein Anbieter ermittelt, der eine Leistung für den niedrigsten Preis anzubieten bereit ist. Bekannt sind etwa Handwerker- oder Dienstleistungsportale, die auf diesen Auktionstyp zurückgreifen. Oft ist nicht nur der niedrigste Preis, sondern auch andere Faktoren wie Bewertungen oder der Ort ausschlaggebend. Rückwärtsauktionen im Internet werden häufig als E-Reverse Auktionen bezeichnet. 

Kombinatorische Auktion 

Die kombinatorische Auktion vereint mehrere unterschiedliche Güter. Hier sind Gebote zugelassen, die einen Preis für mehrere Güter in ihrer Gesamtheit bieten. 

Amerikanische Versteigerung 

Jeder Bieter zahlt sofort einen Differenzbetrag zwischen einem Gebote und dem Vorgängergebot. So übersteigen die Einnahmen oft den Wert des zu versteigernden Gutes. Charity-Versteigerungen sind hier ein gutes Beispiel. Amerikanische Versteigerungen gehören zum Typ der All-Pay-Auktionen. Der Höchstbieter erhält den Zuschlag, aber alle zahlen. 

Kalkutta Auktionen: 

Eine Kalkutta Auktion vereint Lotterie und Auktion. Erfunden wurde diese Auktionsart bei Pferderennen in Kalkutta. Vor dem Pferderennen wurden mittels einer Lotterie Lose gekauft und in den Lostopf eingezahlt. Am Vorabend des Rennes wurden Tickets im Namen der teilnehmenden Pferde ersteigert. Heute noch gelegentlich bei Pferderennen, Formel-1 oder Meilenwetten auf Schiffe eingesetzt, gilt die Kalkutta Auktion in vielen Ländern inzwischen als Glücksspiel. 

Wiki – Erklärung der wichtigsten Wörter 


Auktion: ist eine Art des Verhandelns über den Verkauf. Bei einer Auktion geben zumeist die Kaufinteressierten („Bieter“) verbindliche Gebote auf ein Auktionsgut ab

Versteigerung: Es gibt keinen Unterschied zwischen Auktion und Versteigerung. 

Bieter: Jemand, der bei einer Auktion für oder auf etwas bietet. Es wird unterschieden in Saalbieter, Telefonbieter, Internetbieter. 

Auktionator: Ein Auktionator führt eine Auktion ordnungsgemäß und treuhänderisch durch und vertritt Interessen beider Seiten. In Deutschland ist Auktionator kein Lehrberuf. 

Zuschlag: Zuschlag ist die Annahme eines Vertragsangebots, von dem der Bieter nicht zurücktreten kann. 



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Johannes Stoffel
Geschäftsführer

Als CEO ist Johannes der innovative Antrieb von 2trde. Hier schreibt er vor allem über aktuelle Branchenereignisse, Zukunftsvisionen und disruptive Entwicklungen.